Eine Frau sitzt im Homeoffice und nimmt an einer Video Konferenz teil. -New Work

New Work: Wie mobiles Arbeiten unseren Alltag revolutioniert


 

“Wie haben wir nochmal vor der Pandemie gearbeitet?”, haben wir uns im Team vor kurzem gefragt. Der stinknormale Office-Alltag als wir noch gemeinsam am Schreibtisch saßen statt Slack-Nachrichten hin und her zu schicken und an Online-Meetings teilzunehmen, fühlt sich seltsamerweise fern an.

Laut einer Befragung des Digitalverbandes Bitkom arbeitet aktuell fast jede und jeder Zweite zumindest teilweise aus dem Home-Office. Vor der Pandemie galt Heimarbeit eher als Ausnahme – gerade mal 3 Prozent der Berufstätigen arbeiteten ausschließlich von zu Hause, 15 Prozent an machen Tagen der Woche.

Während viele von uns das Home-Office abfeiern, sind andere zunehmend unzufrieden mit dieser Art des Arbeitens. Sie können sich entweder nicht gut genug in ihren eigenen vier Wänden konzentrieren oder ihnen fehlt der Zusammenhalt und das Gefühl eines Austausch abseits virtueller Meetings und Hangouts.

Nach fast einem Jahr im Ausnahmezustand, möchten wir mit diesem Artikel eine Bilanz ziehen: Wie hat sich unsere Arbeitsweise verändert und welche Auswirkungen hat das auf die Arbeitswelt? Wonach sehnen sich Angestellte bei der Arbeit von zu Hause und wie können Unternehmen es schaffen, Bedürfnisse trotz Distanz wahrzunehmen und zu befriedigen?

Ein Mann arbeitet an seinem Laptop während sein Kind auf den Schultern sitzt. -New Work

Hand aufs Herz – Wo drückt der Schuh im Home-Office wirklich?

„Die Corona-Pandemie ist der Auslöser eines tiefgreifenden und nachhaltigen Wandels in der Arbeitswelt. Nach dem für die allermeisten erzwungenen Wechsel ins Home-Office mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 hat die große Mehrheit in den vergangenen Monaten überwiegend positive Erfahrungen gemacht“, meint jedenfalls der Bitkom-Präsident Achim Berg.

Was hier sehr positiv klingt, hat allerdings auch seine Schattenseiten, die gehört werden müssen. Denn, diverse Befragungen und Studien zeigen, dass permanentes Arbeiten von zu Hause eben nicht spurlos an unserem Wohlbefinden vorbeigeht:

  • Ein Drittel der Deutschen fühlt sich durch die Heimarbeit angespannt, gereizt oder ängstlich. (LinkedIn)
  • 80 Prozent der Befragten leisten im Home-Office Überstunden. (LinkedIn)
  • 39 Prozent der Befragten über 35 bis 44 Jahren geben an, dass sie durch die Doppelbelastung zwischen Arbeit und Kinderbetreuung besonders gestresst sind. (LinkedIn)
  • 71 Prozent der Angestellten litten im Jahr 2020 unter Burnout-Symptomen (Asana)
  • Ein Drittel der 10 Prozent, die den heimischen Arbeitsbereich bemängeln, nennt Ablenkfaktoren als Hauptgrund für die Unzufriedenheit. (IUBH)

Was für viele von uns lange als unerreichbare Traumvorstellung galt, ist früher zur Realität geworden als wir es erwartet hätten. Und auf einmal sind wir uns gar nicht mehr so sicher, ob wir nicht doch lieber zurück ins Büro möchten.

Gar nicht so einfach: Die Herausforderungen der neuen Arbeitsweise bewältigen

Doch das gilt nicht nur für Arbeitnehmende. Die meisten Unternehmen sind gezwungen, zügig umzudenken. Für digitale Strukturen zu sorgen, ist das eine – dass diese Strukturen allerdings auch funktionieren, ist eine ganz andere Sache.

Kein Wunder, dass bei einer Befragung des amerikanischen Konzerns Asana herauskam, dass Angestellte 60 Prozent ihres Tages damit verbringen, Aufgaben zu organisieren, während der eigentlichen Facharbeit (für die sie angestellt wurden) nur 26 Prozent ihrer Zeit zuteil wird.

Vielen Mitarbeitende fehlt Klarheit über Rollenverteilungen, Verantwortlichkeiten und Zielsetzungen – was natürlich zu einer Steigerung des Meetingvolumens führt. Die Folge davon: 13 Prozent der Arbeitszeit wird laut Asana damit verbracht, doppelte Arbeit zu leisten.

Eine Frau arbeitet mobil am Laptop. -New Work

Auf einmal wird alles digital: Wie verändert die Pandemie unsere Arbeitswelt?

Vor allem für die Generation “Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser” wirft die neue Situation so einiges durcheinander und zwingt dazu, sich für eine neue und mobile Art der Arbeit zu öffnen. Und sieh’ einer an, nicht wenige Chefs staunten in den letzten Monaten darüber, dass ihre Mitarbeitenden womöglich noch produktiver waren als noch zuvor.

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung vermutet ein Drittel der befragten Experten und Expertinnen, dass sich der Büroalltag, wie wir ihn bisher kennen, auflösen wird. Ein Drittel geht allerdings davon aus, dass wir auch nach der Krise in ein physisches Büro gehen werden.

Es ist abzusehen, dass es sehr wahrscheinlich keine einheitliche Lösung in einer Zukunft nach der Krise geben wird, sondern wir es mit einem Mix aus virtueller und physisch präsenter Bürokultur zu tun haben werden. Vor allem aber werden mehr Mitarbeitende die Möglichkeit bekommen, selbstständig entscheiden zu können, von wo aus sie am besten arbeiten – ohne, dass an ihrer Leistungsbereitschaft oder Produktivität gezweifelt wird.

Eine Frau sitzt neben dem Pool und arbeitet am Laptop. -New Work

Laut Bertelsmann gibt es noch einen zweiten Trend, der abzusehen ist. Nämlich, dass die Pandemie einen nachhaltigen Effekt auf die Nachhaltigkeit von Unternehmen haben wird. So glauben Experten und Expertinnen daran, dass zukünftig weniger Dienstreisen – und damit häufig auch weniger Flüge – anstehen, weniger von A nach B gependelt wird, Mitarbeitende mehr Raum für Entschleunigung haben und damit auch die gegenseitigen Bedürfnisse von Arbeitnehmer und Arbeitgeber besser wahrgenommen werden

Warum virtuelle Meetings keine physische Nähe ersetzen

Genau, Bedürfnisse – darum geht es auch schließlich in diesem Artikel. Vor allem die jüngere Bevölkerung hat an der Isolation zu knabbern, denn 53 Prozent der Berufseinsteigenden vermissen den täglichen Umgang mit Kollegen und Kolleginnenn 43 Prozent vermisst Vorteile des Office-Lebens wie beispielsweise After-Work-Drinks und kleine Events.

Viele Unternehmen geben sich in diesen Zeiten Mühe, die fehlende physische Nähe mit virtuellen Events und Meetings auszugleichen. Doch seien wir mal ehrlich, so eine herzliche Umarmung oder Schulterklopfen einer Kolleg:in an einem ätzenden Montagmorgen kann man eben nur schwer digital nachproduzieren.

Deshalb vermissen wohl auch ganze 60 Prozent aller befragten Teilnehmenden den sozialen Austausch – OBWOHL der Zusammenhalt und die Kommunikation innerhalb des Teams für den Großteil gleich geblieben ist.

Wie Unternehmen in Krisenzeiten für Nähe sorgen können

Wir halten noch einmal fest: Physische Nähe schüttet Oxytocin aus und macht sowohl Körper als auch Geist glücklich. Bedeutet: Die Mitarbeitenden sind leistungsbereiter und gesünder.

Weil physische Nähe – vor allem für Single-Haushalte – gerade sehr schwer umzusetzen ist, müssen Unternehmen kreativ werden, um dieses Nähebedürfnis der Mitarbeitenden zu befriedigen. Wir von Humanoo haben uns da einmal ein paar Ideen einfallen lassen:

  • Neu kennenlernen beim virtuellen Kaffee-Date – inklusive Kuchen natürlich.

    Wie wäre es, wenn du jede Woche eine zufällig ausgewählte Kolleg:in auf einen Kaffee treffen würdest – virtuell und innerhalb der Arbeitszeit versteht sich. Ihr könntet Kaffee oder Tee aufsetzen, einen Kuchen kaufen und euch vorher Fragen aufschreiben, die ihr stellen möchtet.

    Das Schöne: Du lernst deine Kollegen und Kolleginnen (und zwar alle! Auch die, die du gern meidest) von einer anderen Seite kennen und verbindest dich auf einer ganz neuen Ebene.

    Um diese To-Do nicht wieder an den armen Office-Manager:in abzuwälzen, gibt es beispielsweise Donut. Unternehmen können dieses Programm einfach einbinden und die Magie beginnen lassen: Mitarbeitende werden wöchentlich miteinander gematcht und lernen sich innerhalb einer Stunde neu kennen.

  • “Welcome to my Crib” – MTV bei dir zuhause

    Seien wir mal ehrlich, wir wollten doch alle schon einmal Mäuschen spielen, wenn es darum geht, einen Blick in die Wohnungen unserer Kollegen und Kolleginnen zu werfen. Mit diesem Format kann dieser Traum endlich wahr werden – natürlich nur für alle, die darauf auch Lust haben.

    Die bestehende Gruppe kann per Zufallsprinzip auslosen, wer in regelmäßigen Abständen eine virtuelle Tour durch sein Zuhause, sein Home-Office, seinen Garten  oder Innenhof geben kann.

  • “Hat da jemand gebellt? – im Meeting schmusen mit deinem Haustier.

    Allen, die lieber ihr Haustier statt die ganze Wohnung präsentieren, wird diese Idee gefallen. Hier gehts darum, sich das eigene Haustier zu schnappen und es virtuell seinen Kollegen und Kolleginnen vorzustellen.

    Hunde, Katzen, Schlangen oder Wellensittiche – alle haarigen (und nicht-haarigen) Freunde sind herzlich willkommen. Viele schnuckelige Geschichten werden garantiert das Teamgefühl stärken und die Herzen erweichen.

    PS: Wusstest du, dass das Streicheln eines Tieres für eine Ausschüttung von Glückshormonen sorgt? Ein Grund mehr fürs Pet-Meeting!

  • Gemeinsam Schritte zählen – und so dein Home-Office aufhübschen!

    Bei unserer Humanoo Step Challenge im März laufen Tausende von Mitarbeitenden gegen den Home-Office-Blues an.

    Die Gewinner und Gewinnerinnen mit den meisten Schritten erhalten Preise wie hochwertige Designermöbel, leckere Snackboxen, traumhafte Pflanzen oder das beliebte 6-Minuten-Diary. So kannst du dein Home-Office zu einer wahren Idylle umbauen.

    Infos zur Teilnahme, Preisen und allem anderen findest du auf unserer Webseite.

Und, wie holst du dir zukünftig die nötige Portion Teamgeist?

Wir hoffen, dass wir dich mit diesem Artikel motivieren konnten, dich noch ein wenig mehr deinen Kollegen und Kolleginnen anzunähern und zu öffnen. Einfach, damit wir vor allem in diesen Zeiten der Isolation noch näher zusammenrücken und einander das Gefühl geben können, trotz Distanz da zu sein – wenn auch nur virtuell.

Lass den Kopf nicht hängen, wenn es dir in diesen Zeiten doch mal schwer ums Herz wird. Du bist damit nicht allein: Viele Menschen vermissen die gemeinsamen Arbeitsstunden und die Zeit des Austauschs im Büro und einige vielleicht auch nicht – was auch total in Ordnung ist.

Denn, eines ist am wichtigsten: Egal, wie du dich mit dieser neuen Arbeitssituation fühlst, es ist in voll in Ordnung und bedarf keinerlei Bewertung. Deine Gefühle sind es wert, achtsam wahrgenommen zu werden.

Es gibt eben nicht “die eine richtige Reaktion” auf diese neuen Umstände – es gibt nur “deinen Weg”. Welcher das auch immer sein mag, wir wünschen uns, dich dabei bestmöglich unterstützen zu dürfen, damit du körperlich und mental gesund bleibst.

Wir freuen uns auf viele virtuelle Annäherungsversuche, Trainings und Schritte mit dir!

Dein Humanoo-Team