Mann im Büro mit Motivation für seine Arbeit

5 Effektive Strategien zur Motivation deines Teams


 

Vorbei sind die Zeiten, als der Beruf nur ein Mittel zum Zweck und der Arbeitsalltag vom Ein- und Ausstempeln der Lochkarte gerahmt war: Kein Wunder, verbringen wir doch durchschnittlich 81.396 Stunden bei der Arbeit. Aber gerade die Generation Z leidet unter Motivationsmangel: 82 % geben an, den geringsten Aufwand bei der Arbeit bringen zu wollen. Das Buzzword lautet “innerlich kündigen” – also Dienst nach Vorschrift. Und das gilt vor allem in Europa, wo das Mitarbeiterengagement niedriger ist als in allen anderen Regionen der Welt. Es ist also umso wichtiger, dass Teams und Mitarbeitende nachhaltig motiviert werden und ihnen gleichzeitig Raum zur Selbstverwirklichung gegeben wird. Denn motivierte Teams arbeiten nicht nur effizienter und sorgsamer, auch der Erfolg des Unternehmens liegt ihnen persönlich am Herzen.

Was ist Motivation?

Sind wir mal ehrlich: die wenigsten landen direkt ihren Traumjob: Und selbst wenn dieser bereits gefunden ist, kommt er mit häufig unvorhergesehenen Hürden und dem ein oder anderen Motivationstief. Meinungsverschiedenheiten im Team, stagnierende Projekte oder ausbleibender Erfolg sind für Individuen, Teams und/oder das Unternehmen demotivierend. Und genau hier kommt die strategische Motivation ins Spiel, die fast jeden Job schmackhafter machen kann. Motivation meint das zielstrebige und gewissenhafte Ausführen von Aufgaben, die immer auch einen Anreiz mitdenken: Dieser kann etwa eine Belohnung in Form von Lob, Spaß, Boni und Gehälter oder aber auch Fortbildungs- und Aufstiegschancen meinen. Auch wenn Mitarbeitende also gerade (noch) nicht ihren Traumjob gefunden haben, kann die aktive Motivation von Seiten des Arbeitgebers einen ganz entscheidenden Unterschied machen.

zwei Kollegen, die Spaß haben und motiviert sind, ihre Arbeit zu erledigen

Gründe für fehlende Motivation

Ärzt:in, Schauspieler:in, Software Developer: Das sind die Traumjobs der Deutschen. Jedoch kann fast jeder Job erfüllend sein, häufig unabhängig davon, welche Aufgaben er beinhaltet. Vorausgesetzt die intrinsische und extrinsische Mitarbeitermotivation stimmen. Entscheidend dafür ist die klare Definition von Zielen und Aufgaben. Wie Studien zeigen, hängen 40 % des Teamerfolgs einzig und allein von der Motivation der Mitarbeitenden ab. Die Zahlen sprechen für sich:

  • Lediglich 15 % der Mitarbeitenden fühlen sich mit ihrer Arbeit verbunden.
  • Warum? 39 % von ihnen sehen sich bei der Arbeit nicht ausreichend geschätzt.
  • Dies führt dazu, dass rund 81 % darüber nachdenken, ihren Job zu wechseln.
  • Eine hohe Mitarbeiterbindung sorgt für 87 % weniger Wahrscheinlichkeit der Kündigung von Seiten der Mitarbeitenden.
  • Für ganze 66 % der Angestellten ist die strategische Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterincentivierung ein Grund, ihrem derzeitigen Unternehmen treu zu bleiben.

Wie die Harvard Business Review schreibt, lohnt es sich zunächst einmal herauszufinden, was die Gründe hinter der Motivationsflaute sind. Und diese können ganz unterschiedlich ausfallen: Häufig können sich Mitarbeitende nicht mit der Aufgabe oder gar dem Unternehmen identifizieren, fühlen sich nicht ausreichend qualifiziert oder gar überqualifiziert. Die Gründe zu identifizieren ist gerade bei bereits vorhandener Motivationsflaute wichtig und kann die strategische Bewältigung mitbestimmen: Von Wertevermittlung, Interessensschaffung, Identitätsbildung und Unternehmensbildung, über Schulungen und Training, bis zur Einbettung in ein größeres Ziel oder finanziellen Anreizen sind die Ansätze vielfältig. Doch meist macht nicht das Geld den entscheidenden Unterschied, denn Motivation und Selbstverwirklichung sind direkt miteinander verbunden. Ein Blick auf Maslows Bedüfnispyramide verrät, wie Motivation und (Job-)Zufriedenheit zusammenhängen, und der derzeitige Job mit den richtigen Strategien zum Traumjob werden kann

Strategie 1: Ein positives Arbeitsumfeld: Die Motivationspyramide

Maslows Bedürfnispyramide, auch Maslows Motivationspyramide genannt, teilt grundlegende menschliche Bedürfnisse in fünf Stufen ein:

  1. Psychologische Bedürfnisse
  2. Sicherheitsbedürfnisse
  3. Verbindung zu anderen Menschen
  4. Wertschätzung
  5. Selbstverwirklichung

Maslow ist deshalb interessant, da er eine klare Hierarchie der Grundvoraussetzungen für Zufriedenheit liefert, die ein Rahmenwerk für jeden Arbeitsplatz schaffen: Grundbedürfnisse wie Wasser, Essen und Ruhezeiten; finanzielle und körperliche Sicherheit; ein positives soziales Netz, das die Arbeit der Mitarbeitenden durch Anerkennung und Wertschätzung lobt; und, am wichtigsten von allen, Raum zur Selbstverwirklichung und Verknüpfung der Arbeit an die eigene Identität. Denn: 35 % der Mitarbeitenden wünschen sich einer Studie zufolge mehr Anerkennung am Arbeitsplatz.

Zwar konzipierte Maslow diese Stufen nicht speziell für den Arbeitsalltag, doch halten sie Hinweise für die positive Gestaltung des Arbeitsumfelds bereit und können bei der Mitarbeiter Incentivierung helfen. Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation und die Erfüllung der Mitarbeiterbedürfnisse sind eng verkettet und müssen in der strategischen Motivation zusammen gedacht werden.

Strategie 2: Klare Ziele setzen und Erwartungen managen

In seiner Abhandlung Zielsetzende Theorie der Motivation beschreibt Edwin Locke den direkten Zusammenhang von Arbeitsleistung, klaren Zielen und anhaltender Motivation. Denn Ziele stecken eigene Zuständigkeitsbereiche nicht nur klar ab, mit ihnen wächst gleichzeitig das Verantwortungsgefühl. Grundvoraussetzung dafür ist die persönliche Sinnsuche. Wieso ist es für einen Mitarbeitenden wichtig, die Aufgabe gewissenhaft zu erledigen? Unternehmen sollten sich genau diese Frage stellen, wenn es darum geht, Ziele in messbare Zwischenetappen einzuteilen und die Erwartungen verständlich zu machen. Ziele, Motivation und Belohnung wirken immer in gegenseitiger Resonanz. Denn ohne Zwischeneinteilung können Ziele schnell wie nie zu erreichende Utopien erscheinen, die abstrakt in der Ferne leuchten. Um sie zu verwirklichen, ist es wichtig, sie zunächst in Unterziele aufzuteilen und die Aufgaben innerhalb des Unternehmens und/oder Teams zu verteilen. Diese sollten klar verständlich und innerhalb eines bestimmten Zeitraums erreichbar sein. Sie bilden eine Art Fahrplan, an den sich Mitarbeitende halten können. Denn kleine Erfolgserlebnisse sorgen für neue Motivation bezüglich kommender Zwischenetappen.

Menschen in einer meeting, die die Motivation zur Arbeit bekommen

Warum sind klare Ziele so wichtig für die Motivation?

Motivation im Unternehmen meint immer die Verfolgung eines Ziels, das größer ist als die einzelne Person oder möglicherweise sogar das Team. Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, die jeweiligen Aufgaben und Verantwortungsbereiche klar abzustecken und diese effektiv zu kommunizieren. Die Formulierung der Ziele muss dabei simpel, verständlich und für alle Parteien klar sein, um Missverständnissen vorzubeugen und die Leistung und Qualität zu erhöhen. Hier kommen Meilensteine ins Spiel: Mit ihnen kommt häufig jahrelange Arbeit zum Abschluss und ihr Erreichen zu feiern und zu entlohnen wird für kommende Projekte motivieren. Mitarbeitenden wird ein Gefühl der Wertschätzung vermittelt.

Kommunikation: Feedback und Anerkennung

Feedback und Lob sind enorm wichtig, um Mitarbeitende nachhaltig zu motivieren. Und offene Kommunikation verspricht noch mehr: Sie hilft nicht nur dabei, den Arbeitsalltag reibungsloser zu gestalten, sondern auch die emotionale Bindung zwischen Mitarbeitenden, Teammitgliedern und Führungskräften wird gestärkt. Sowohl extrinsische als auch intrinsische Motivationsfaktoren können mit Hilfe von klar kommunizierten Zielen und ihrer Umsetzung angewendet werden. Kommunikation verbessert gleichzeitig die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, was sie an das Unternehmen bindet, für weniger Krankheitstage sorgt und die allgemeine Leistung erhöht.

Strategie 3: Extrinsisch und intrinsich: Das sind die Motivationsmethoden

Bevor es zur Motivationsflaute und daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen kommt, können strategische Motivationsmaßnahmen dabei helfen, Mitarbeitende zu incentivieren und gleichzeitig zu motivieren. Mitarbeitermotivation lässt sich auf unterschiedliche Weise erreichen. Zu den gängigsten Methoden zählen monetäre Incentivierung durch Boni oder Gehälter, Lern- und Aufstiegschancen, flexible Arbeitseinteilung und -gestaltung, bezahlter Urlaub etc. Doch hat sich gezeigt, dass Methoden ohne Geld, wie z.B. Anerkennung und Lob den finanziellen Anreizen vorangestellt sind. Die Formulierung von Zielen ist also nicht nur für Mitarbeitende enorm wichtig, auch Führungskräfte und Manager müssen wissen, welche Ziele wann erreicht werden sollen, um adäquates Feedback zu geben und ihre Mitarbeitenden zu loben. Extrinsische Motivationsformen wie Geld lassen sich mit intrinsischen Motivationsfaktoren wie Anerkennung, Verbesserung und Lernfortschritt kombinieren. Letztere sind weitaus nachhaltiger, denn sie zielen explizit auf Maslows Selbstverwirklichung ab und vermitteln Wertschätzung auf persönlicherer Ebene.

Strategie 4: Gamification im Arbeitsalltag

Gamification heißt in erster Linie eines: Spaß haben an Dingen, die dem Anschein nach keinen Spaß machen. Menschen lieben Spiele und die mit dem Gewinnen verbundene Belohnung. Der holländische Historiker Johan Huizinga ging so weit, Spiele als Attribution von Kultur und Menschlichkeit zu bezeichnen und nannte den Menschen kurzerhand „Homo Ludens“ – also den spielenden Mensch. Dabei zeigt sich, dass Spielen direkt mit der Zufriedenheit von Menschen zusammenhängt und diese mittels kleiner spielerischer Veränderungen am Arbeitsplatz verbessert werden kann. Das gilt gerade für das Onboarding: Anstatt langweiliger Präsentation hilft Gamification neuen Mitarbeitenden dabei, direkt motiviert in den Job zu starten. Und diese Strategie zeigt einer Umfrage zufolge gerade für die notorische Gen Z ihre Wirksamkeit.

Frau bei der Arbeit, die glücklich und motiviert in den Tag startet

Die Möglichkeiten reichen von Punktesystemen innerhalb eines Teams und einer Preisvergabe bei erreichten Meilensteinen (etwa in Form von Gutscheinen, einem kostenlosen Lunch oder einem Urlaubstag) bis zur Ernennung von Mitarbeitern des Monats. Auch langweilige Aufgaben lassen sich durch Spiele attraktiver machen, indem augenscheinlich ein Sinn geschaffen wird, Competitions eingeführt werden oder kurze Sporteinheiten für mentale Erfrischung sorgen.

Und Umfragen zufolge lohnt sich der Einsatz: 89 % der Befragten sahen dank Gamification einen Produktivitätsanstieg; 88 % gaben an, zufriedener am Arbeitsplatz zu sein. Sogar körperliche Vorteile lassen sich verbuchen: 71 % der Befragten fühlten sich weniger Schlapp; 66 % gaben an, dass Gamification ihr Stresslevel reduziert.

Strategie 5: Professionelle Entwicklung

Dass Menschen niemals auslernen und sich die sukzessive Wissensvermittlung positiv auf Leistung und Motivation auswirkt, ist lange bekannt. Und trotzdem werden Fortbildung und berufliche Aufstiegschancen in der Mitarbeitermotivation häufig vernachlässigt. Dabei hält die professionelle Entwicklung Vorteile für Mitarbeitende und das Unternehmen bereit: Mitarbeitende werden auf ihrem Weg zur Selbstverwirklichung (ganz oben in Maslows Bedürfnispyramide) unterstützt und fühlen sich geschätzt. Gleichzeitig kann das Unternehmen sicherstellen, geschultes Personal zu beschäftigen, das über neue Entwicklungen und Trends auf dem Laufenden bleibt und möglicherweise sogar wegweisende Innovationen hervorbringt. Im besten Fall lassen sich persönliche Ziele der Mitarbeitenden mit denen des Unternehmens verknüpfen.

Fazit: Mehr Spaß, mehr Motivation

Die Stimmung im Team steht und fällt mit jeder einzelnen Person. Dienst nach Vorschrift und innerliche Kündigung sind Motivationskiller, die sich schnell auf das ganze Team oder gar Unternehmen übertragen können. Denn wer macht schon gerne die Arbeit, die andere liegen lassen? Die Motivation der Mitarbeitenden durch Führungskräfte und ein Employer Branding, das die Zufriedenheit und Selbstverwirklichung der Mitarbeitenden an oberste Stelle stellt, kultiviert ein gesundes und gleichzeitig spannendes Arbeitsumfeld, das eine spielerische Identifikation mit den Aufgaben und Unternehmenszielen erlaubt. Um deine Mitarbeitenden langfristig und nachhaltig zu motivieren, lohnt sich ein Blick auf die internen Strukturen und wie diese gestaltet werden können, um Raum für Spaß, Selbstverwirklichung und Anerkennung zu schaffen. Motivation sollte nachhaltig gedacht werden und nicht erst dann implementiert werden, wenn die Stimmung der Mitarbeitenden bereits gesunken ist. Die Kombination der hier genannten Strategien spricht deine Mitarbeitenden auf mehreren Ebenen an und verspricht so nachhaltige Motivation. Lade deine Mitarbeitenden zum Spielen ein und steigere dank strategischer Maßnahmen nicht nur ihre Motivation und Zufriedenheit, sorge gleichzeitig spielerisch für langfristige Unternehmensbindung und Effizienzsteigerung. Spiele wirken sich positiv auf die Kreativität und Problemlösung der Mitarbeitenden aus. Wir bei Humanoo sind uns sicher: Spaß ist die beste Motivation!