A hand peeking out from under a blanket. Christmas in pandemic times with a difference.

This year’s final hurdle – the holidays! What will “Corona Christmas” be like for us?


 

Alle Jahre wieder und dieses Jahr doch ganz anders: Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Für viele von uns ist gerade jetzt die Zeit der Geselligkeit und des Zusammenkommens – mit Kollegen für einen gemütlichen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, mit Freunden zum Weihnachtsessen und natürlich, zur Krönung der Weihnachtszeit, mit den Liebsten an den Feiertagen.

Doch Weihnachten 2020 wird anders, denn es gibt einen unliebsamen Gast in unserer Mitte – das Coronavirus. Schon seit Wochen schwirrt nicht nur eben jenes um uns herum, sondern auch die Frage aller Fragen: “Was ist mit Weihnachten?” Kann es überhaupt stattfinden und dürfen wir unsere Familien besuchen? Im aktuell zweiten Lockdown fällt uns nicht nur die Planung schwer, sondern auch das “positiv bleiben”: Die Pandemie verunsichert uns schon das ganze Jahr über und wirft Situationen und Gefühle auf, die uns bislang unbekannt waren und beklemmen.

Genau deshalb möchten wir uns in diesem Themenmonat ganz dem “Corona Weihnachten” widmen. Wir fragen uns, wie fröhlich und besinnlich ein Weihnachten mit Corona überhaupt sein kann und wollen euch Tipps mit auf den Weg geben, wie wir trotz aller Einschränkungen ein schönes Fest erleben können.

In diesem 1. Artikel zu #coronaweihnachten beginnen wir mit der Frage, wie sehr Corona unsere Weihnachtszeit beeinflusst und was es mit uns macht, gerade in dieser Zeit unseren Liebsten physisch nicht nah sein zu können.

A Christmas tree ball in the snow -Christmas

Weihnachtszeit “light” – was es in uns auslöst

Wir stecken gerade mitten im Lockdown – und dieser macht die Weihnachtszeit zu einer “Light Version” ihrer selbst: Keine Weihnachtsmärkte, keine Weihnachtsfeiern, keine Fahrten zu Verwandten in anderen Städten: Die Liste des Verzichtes ist so lang wie unsere Gesichter – denn die Einschränkungen lähmen nicht nur unsere Bewegungsfreiheit, sondern auch unsere Gefühle – fühlt sich gerade nicht alles einfach so verdammt seltsam, fremd und beängstigend an?

Laut einer YouGov-Umfrage blickt etwa die Hälfte aller befragten Deutschen mit negativen Gefühlen wie Sorge, Traurigkeit und Unbehagen auf die anstehenden Feiertage. Das ist kein Wunder, denn gerade befürchten viele Menschen Weihnachten alleine zu verbringen und ihre Familien nicht sehen zu können. Fast das gesamte Jahr über haben wir uns bereits in Geduld und Social Distancing üben müssen – jetzt möchten wir wenigstens Weihnachten mit den Liebsten beisammen sein, ohne uns sorgen zu müssen. Ist dieses Bedürfnis denn egoistisch? Nein, das ist es nicht – es ist sogar ganz menschlich!

Two women lying next to each other in bed at Christmas

Komm näher! Darum sehnen wir uns nach Geborgenheit

Eine Umarmung, ein Kuss auf die Wange, Hände halten – Berührung führt zu Bindung und sie schafft Nähe. Und genau das gehört zu einem erfüllten Leben dazu und ist sogar überlebensnotwendig. Doch woher kommt das?

Tatsächlich ist uns diese “Sehnsucht” bereits in die Wiege gelegt worden: Im Mutterleib stehen wir in direkter Verbindung zur Mutter und können uns in ihrem Schutze entwickeln. Auch als Neugeborenes sind wir darauf angewiesen, dass unsere Mutter für uns sorgt – und das nicht nur mit Nahrung, sondern auch mit Körperkontakt, Wärme und liebevollem Umsorgen. Gerade dies legt den Grundstein dafür, dass wir uns als Kind gesund entwickeln und ein “Urvertrauen” ausbilden können.

Später im Erwachsenenleben sprechen wir dann von “Nestwärme” – ein Begriff der zwar seinen Ursprung im Tierreich hat, aber gleiches bedeutet: Denn das Aneinanderkuscheln sorgt sowohl bei Menschen als auch bei Tieren für Wärme und Geborgenheit und verschafft uns inneren Frieden und das Gefühl, nicht alleine zu sein.

Somit liegt es also schon in unseren Genen, dass wir uns nach Menschen sehnen, bei denen wir uns geborgen, verstanden und behütet fühlen – ein Ort, wie unser Zuhause. Es ist also völlig verständlich und okay, dass uns die Vorstellung alleine die Feiertage zu verbringen, Angst macht.

“Unterkuschelt” – wenn die Geborgenheit fehlt

Doch nun leben wir gerade in einer sehr besonderen Zeit – eine, in der wir einander eben nicht nah sein können und es stattdessen heißt: Bleibt auf Abstand. Was macht das aber mit uns, wenn wir uns isolieren, uns nicht mehr umarmen dürfen und von den Menschen fern bleiben müssen, denen wir sonst gerne nah kommen?

Wissenschaftlerer und Wissenschaftlerinnenwissen: Der menschliche Organismus verkümmert ohne Körper-Interaktionen und es geht sogar gegen unseren ureigenen Instinkt, sich von den Liebsten fern zu halten. Und Hand aufs Herz, wer hat es nicht verspürt, diese merkwürdige Lähmung, wenn ein uns nahestehender Mensch in Zeiten der Kontaktbeschränkung begrüßt, und wir dem Impuls nicht folgen können, ihn zu berühren, gar zu umarmen?

Wer dauerhaft auf körperliche Nähe verzichten muss oder sogar psychisch oder physisch isoliert wird, erleidet mit der Zeit einen “Berührungsmangel”, der krank machen kann. Denn wer zu viel alleine ist, kann schwerer Stress bewältigen und physische und psychische Belastungen nicht so leicht verarbeiten. Macht uns “auf Abstand sein” also alle krank? Nein, denn wir können uns auch nah sein und gleichzeitig Distanz halten!

"So close but so far" At Pandemic Christmas, physical closeness is left out.

Fern und doch nah! So geht Nähe ohne Körperlichkeit

Ja, es stimmt – wenn wir von Nähe im Zwischenmenschlichen sprechen, so meinen wir fast immer Berührung, physischen Kontakt und Intimität. Sich “einander nah sein” geht aber auch anders, denn wir können uns auch “berührt fühlen”, ohne dabei körperlich zu sein.

So können wir auch über große Entfernung oder räumliche Distanz hinweg eine starke Bindung zu einem Gegenüber aufbauen – und zwar auf rein geistiger Ebene. Das funktioniert quasi als “Fernverbindung” – und diese Bindung kann sich so stark für uns anfühlen, dass wir Glück empfinden und ein Gefühl von Geborgenheit aufkommt. Gehe einmal kurz in dich und frage dich, ob du sowas nicht schon einmal erlebt hast? Zum Beispiel in einer schwierigen Lebensphase, in der dich eine Nachricht oder ein Anruf einer lieben Person so richtig aufgemuntert hat? Oder zu Beginn des Lockdowns, als du dich mit deinen Freunden ausgetauscht hast und vielleicht bemerkt hast: Hey, ich bin nicht alleine mit meinen Ängsten!

Tatsache ist: In der jetzigen, herausfordernden Zeit sind wir alle mit den gleichen Gefühlen konfrontiert – auch das verbindet uns. Überlege dir, mit wem deiner Liebsten du länger nicht gesprochen hast und lade sie doch auf einen virtuellen Glühwein bei Weihnachtsmusik ein, um euch über eure Gefühle auszutauschen.

Geborgenheit kann man sich übrigens auch selbst schaffen – sogar wenn man alleine lebt oder für länger von den Liebsten getrennt ist. Doch wie gelingt das? Hier gibt’s nur eine Regel: Erlaubt ist alles, was dir gut tut. Sei es ein neues Buch, das du dir zur Weihnachtszeit gönnst oder eine extra kuschelige Decke fürs Sofa. Du hast Lust auf leckere Weihnachtskekse? Back sie für dich selbst – in unseren Rezeptideen findest du passende Inspiration. Auch Achtsamkeitsübungen können dich dabei unterstützen, dir selbst “näher zu kommen” und Geborgenheit in dir selbst zu finden. Lass dich dazu von unseren Achtsamkeits-Programmen führen.

Wir jedenfalls freuen uns, diese etwas andere Weihnachtszeit mit dir gemeinsam zu einer besonders achtsamen Zeit werden zu lassen. Im zweiten Teil unseres Themenmonats versuchen wir der “besinnlichen” Zeit aus einer anderen Perspektive zu begegnen und fragen uns, was wirklich wichtig ist. Und für die tägliche Dosis Achtsamkeit gibt’s weiterhin unsere Daily Tips in der App – mit täglich neuen Ideen und Tricks rund um Ernährung, Meditation und Sport, damit wir gut durch die dunkle Jahreszeit kommen!

Dein Humanoo-Team