Frau Funk, Gesundheitsbeauftragte bei Würth

Im Gespräch mit Würth: Über die Vorteile einer digitalen Gesundheitsapp in Corona-Zeiten


 

Die Adolf Würth GmbH & Co. KG ist das Mutterunternehmen der global tätigen Würth-Gruppe. In ihrem Kerngeschäft, dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial, ist der Konzern Weltmarktführer. Würth ist immer da, wo gebohrt, geschliffen, geklebt, gedübelt und geschraubt wird. Vor allem aber ganz nah am Menschen, durch den persönlichen Kontakt mit rund 3.200 festangestellten Außendienstmitarbeitenden in über 500 Niederlassungen.

Deutschlandweit beschäftigt die Adolf Würth GmbH & Co. KG über 7.000 Mitarbeitende. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 75-jähriges Bestehen. Wir sprachen mit Lydia Funk, Gesundheitsförderin bei Fit mit Würth-Gesundheitsmanagement. Das Unternehmen stellte seinen Mitarbeitenden die Humanoo App zum Jahresbeginn und noch vor Ausbruch des Corona-Virus zur Verfügung und berichtet im Interview von den Vorteilen einer digitalen Gesundheits-App, auch in Hinblick auf eine Zeit, die geprägt ist von Veränderungen, Unsicherheiten und Isolation.

Liebe Frau Funk, danke, dass Sie sich so spontan die Zeit für ein gemeinsames Interview genommen haben. Bei der Größe Ihres Unternehmens ist die Corona-Zeit sicherlich nicht spurlos an Ihnen vorbei gegangen. Wie haben Sie die letzten Monate samt Lockdown erlebt?

Ein wesentlicher Anteil unserer Mitarbeitenden arbeitet von zu Hause aus. Das galt hauptsächlich für die Verwaltung, den Außendienst sowie Schwangere und Risikogruppen. Unsere Mitarbeitenden in der Logistik und in den Niederlassungen haben währenddessen unter strengen Vorgaben an ihren jeweiligen Standorten weitergearbeitet. Für uns Mitarbeitende im Bereich Gesundheit war das Arbeiten von zu Hause aus gut möglich, jedoch konnten unsere Mitarbeitenden durch den Lockdown unsere bisherigen Fitnesskurse vor Ort nicht weiter besuchen. Entsprechend war unser Team gefordert, eine Neuausrichtung hin zum digitalen Kursangebot zu schaffen.

Haben Sie über Humanoo hinaus noch andere digitale Kursangebote?

Während der Corona-Hochphase konnten die Teilnehmenden per Live-Stream an den Abendkursen wie Aerobic, Zumba, Yoga und Pilates teilnehmen. Um den Mitarbeitenden mehr Flexibilität zu gewähren, wurden die Videos zusätzlich im Intranet veröffentlicht. Das digitale Kursangebot wurde weiter ausgebaut, sodass die Mitarbeitenden nun auch während der Mittagspause an den Kursen teilnehmen können.

Wie erging es Ihren Mitarbeitenden im Home Office? Konnten Ihre Mitarbeitenden gut mit dieser Umstellung umgehen?

Natürlich war es anfangs ungewiss, wie sich das Mobile Office in diesen unsicheren Zeiten auswirkt, dennoch hat die Erfahrung gezeigt, dass die Arbeit und Produktivität keineswegs nachgelassen haben. Einige Mitarbeitenden können im Mobile Office deutlich konzentrierter arbeiten und erreichen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Andere wiederum arbeiten lieber im Büro, weil sie erstens zu Hause nicht über die geeignete Büro-Ausstattung verfügen und sie dazu noch vielen Störfaktoren ausgesetzt sind. Auch die Kinderbetreuung und das Homeschooling brachten für viele Mitarbeitende zusätzliche Belastungen mit sich. Trotzdem war es für uns als Unternehmen eine spannende, neue Erfahrung, die bei uns allen ein verstärktes Bedürfnis nach mehr Flexibilität hervorgerufen hat, welchem wir als Arbeitgeber langfristig gerecht werden möchten.

Welchen Stellenwert hat das soziale Miteinander bei Würth? Hat es in der Corona-Zeit durch das mobile Arbeiten sehr gelitten?

Der soziale Aspekt und der Team-Spirit kommen im Mobile Office definitiv zu kurz. Wir sind stetig bemüht neue Wege zu finden, um das soziale Miteinander trotz Mobile Office zu stärken, denn der Austausch unter Kollegen und Kolleginnen sollte sich nicht nur auf berufliche Themen beschränken.

Was für Wege könnten das sein? 

Ein Weg, auf den wir bereits seit über 25 Jahren setzen, ist das Thema Gesundheit. Indem wir das Bewusstsein unserer Mitarbeitenden für eine gesundes Lebens- und Arbeitsweise aktiv fördern, sorgen wir für mehr Wohlbefinden im Unternehmen sowie im privaten Umfeld. Das tolle an der Humanoo App ist, dass es neben der Förderung der Gesundheit auch das Miteinander unter den Kollegen beflügelt. Gerade in Zeiten von Mobile Office, schafft die App somit Verbundenheit, bei den Kollegen und Kolleginnen untereinander, aber auch zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden. So gesehen war es ein Glückstreffer, dass wir unseren Mitarbeitenden Humanoo bereits vor der Corona-Zeit zur Verfügung gestellt haben und dann während des Lockdowns davon profitieren konnten – als Fitnessstudios und vor Ort-Kurse schließen mussten.

Was haben Sie sich grundsätzlich von der Einführung eines Tools wie Humanoo erhofft?

Da die beruflichen Rollen und die Arbeitsroutine unserer Mitarbeitenden sehr unterschiedlich ausfallen, war es uns wichtig, dass unsere Mitarbeitenden frei entscheiden können, wann und wo sie etwas für ihre Gesundheit tun möchten und auf welche Themen sie sich fokussieren wollen. Mit der Humanoo App möchten wir diejenigen erreichen, die an unseren vor Ort-Maßnahmen nicht teilnehmen können oder wollen – das betrifft vor allem die Kollegen und Kolleginnen in den Niederlassungen und im Außendienst. Seit der Mobile Office-Phase betrifft es jedoch fast alle.

Was gefällt Ihnen an Humanoo am meisten im Vergleich zu anderen Gesundheitsangeboten oder Apps?

Wir haben eine recht hohe Aktivierungsrate unter unseren Mitarbeitenden mit Humanoo erreichen können. Darüber hinaus hat unser Team mit Humanoo im Frühjahr eine eigene Schritte-Challenge durchgeführt. Um sich auch während der Corona-Zeit mehr zu bewegen, haben einzelne Teams auch die Möglichkeit gehabt eigene, private Schritte-Challenges durchzuführen. Das hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war für uns alle in Anbetracht des akuten Bewegungsmangels während des Lockdowns auch durchaus sinnvoll! Laut unseres Reportings für das abgeschlossene Quartal liefen unsere Mitarbeitenden während der Challenge deutlich mehr als an normalen Tagen. Genauer gesagt stieg die durchschnittliche tägliche Schrittzahl unter unseren Mitarbeitenden um knapp 30% an. Besonders für unser Team ist es spannend zu beobachten, wie solche spielerischen Ansätze sowohl als Motivation dienen sich mehr zu bewegen und gleichzeitig auch den Zusammenhalt im Team stärken.

Gibt es Ihrer Meinung nach Aspekte um das Thema Work-Life-Balance herum, die im betrieblichen Gesundheitsmanagement bislang vernachlässigt werden?

Das Thema Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz sollte mehr Beachtung finden, genau so wie der Einfluss unseres Körpers auf unser psychisches Wohlbefinden. Vielen ist der Zusammenhang nicht klar, was schade ist, da man in Hinblick auf das mentale Wohlbefinden mit Sport und Bewegung wirklich viel positives bewirken kann. Aus dem Grund bieten wir unseren Mitarbeitenden auch verschiedene Seminare zum Thema Stressbewältigung und Resilienz an, sowie Qi-Gong- und Entspannungskurse.

Was braucht ein Mensch Ihrer Meinung nach, um gut arbeiten zu können?

Ein ausreichendes Maß an Bewegung und Entspannung ist eine gute Voraussetzung, aber reicht allein nicht aus. Um im Beruf wirklich dauerhaft motiviert zu sein, braucht jeder ein gewisses Maß an Verantwortung, eine fördernde Arbeitsumgebung sowie eine angemessene Wertschätzung. Auf diese Elemente legen wir bei Würth sehr viel Wert.

Vielen Dank, liebe Frau Funk, für das ausführliche Interview und die vielen Einblicke in den aktuellen Arbeitsalltag bei Würth unter den neuen Bedingungen.